„LL., heute ist ein
harter Tag. Nun sind alle meine Freunde und Gefährten tot, nur ich
bin zurückgeblieben. Hier jetzt der Einzige im Eisen. Was
dahintersteht, weiß ich noch nicht, vermute jedoch nichts Gutes. …
Ich bin sehr müde vor Traurigkeit und Schrecken. Menschlich wäre es
leichter, mitzugehen. …“1
So schreibt der Jesuit
Alfred Delp am 23. Januar 1945 in der Berliner Strafanstalt Tegel.
Auf kleinen Zetteln notiert er seine Gedanken und Bitten und lässt
sie durch den evangelischen Gefängnispfarrer Harald Poelchau an
Freunde und Unterstützer übermitteln. Helmuth James von Moltke,
Nikolaus Groß und Eugen Bolz waren an jenem 23. Januar hingerichtet
worden, so wie es auch Delp für sich erwartete.
Doch er wurde erst am 02.
Februar 1945, heute vor 75 Jahren, in Plötzensee hingerichtet.