Die Sonntagsevangelien setzen in der
Zeit nach Weihnachten mit dem Erzählen der Geschichte von Jesus noch
einmal neu an. Nach der Feier der Taufe Jesu (als dem Aufbruch zum
öffentlichen Wirken Jesu) in der letzten Woche wird nun noch einmal
das Zeugnis des Täufers vorgestellt, wie es sich das
Johannesevangelium theologisch ausmalt (Joh 1,29-34).
Dass dieser wüstenstauberfüllte
jüdische Erweckungsprediger seine Erfüllung nun darin findet, einen
Handwerker aus Galiläa groß werden zu lassen, weil er in ihm den
Erwählten des Herrn erblickt, ist natürlich erstaunlich.
Schaue ich aber auf mich selbst, finde
ich wenig von einem Erweckungsprediger in mir und muss überlegen,
was seine Aussagen mir für mein Leben und für meine Arbeit mit
Inhaftierten in einem tendenziell religiös indifferenten Umfeld zu
sagen haben.