Der Blick in das zweite Kapitel des
päpstlichen Schreibens bietet einen Rundumschlag über die
"Wirklichkeit und die Herausforderungen"
(Kapitelüberschrift, AL 311)
der Familie. [Hier Gedanken zum ersten Kapitel] Die Welt, in der Familien heute leben, soll
wahrgenommen und reflektiert werden – nicht nur gesellschaftliche,
sondern auch kirchliche Lichtblicke und Dunkelheiten kommen dabei in
den Fokus und bieten spannende Verschiebungen zu bisherigen Äußerungen der Päpste zu diesen Themen.
Posts mit dem Label Freiheit werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Freiheit werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Freitag, 15. April 2016
Mittwoch, 30. März 2016
Bloß kein neues Leben – Gedanken zu "Das Mädchen mit dem Fingerhut"
Ostern spricht vom neuen Leben nach dem
Tod. So verweisen auch die Taufen in der Osternacht auf das neue
Leben in Christus: Taufe ist Auferstehung in ein neues Leben schon
heute!
Aktuell wird das Motiv von neuem Leben
und Auferstehen auch in dem Kurzroman "Das Mädchen mit dem
Fingerhut" von Michael Köhlmeier literarisch entfaltet. Ich
möchte hier einen christlichen Kommentar dazu eingeben.
Labels:
Alltag,
Auferstehung,
Eschatologisches,
Flüchtlinge,
Freiheit,
Gabe,
Kindereien,
Liebe,
Literatur,
Michael Köhlmeier,
Paulus,
Reich und Arm,
Rezension,
Theologie,
und,
Verantwortung,
Vergleicherei,
Widerstand
Samstag, 19. März 2016
Josef der Vater - Zwei Gedanken von Andreas Knapp
Josef ist in der christlichen Tradition
eher der Untergebutterte, der Verdeckte, der im Schatten von Mutter
und Kind Stehende. Aber er tut immer, was getan werden muss und
rettet beide.
Die Frömmigkeit hatte es von jeher
leichter mit ihm als er es selbst in seinem Leben hatte – stets
war er der Nicht-Echte und doch als Hausvater Benötigte; in der
frommen Verehrung wird er zur treuen Seele, zum schweigenden Vorbild,
zur irdischen Herkünftigkeit, zum menschlich-unvollkommen-gediegenen
Abglanz des wirklichen Vaters, zum Handwerker und Ausbilder des
späteren Erlösers.
Dienstag, 15. März 2016
Zumutung Demokratie – "Wechselseitige Anerkennung gleicher Freiheit"
"Demokratie unterstellt allen
die Fähigkeit, ihre eigenen Angelegenheiten beurteilen zu können."1
Darum lässt sich am Beginn der Demokratie eine Art "Versprechen
wechselseitiger Anerkennung gleicher Freiheit"2
denken, das die Grundlage der Demokratie bildet.
Noch stärker ausgedrückt mündet diese wechselseitige Freiheitsunterstellung dann in der These: "Mit der demokratischen Anerkennung unterstellen wir uns ein gleiches Urteilsvermögen."3
Denn wir sind zwar "nicht alle gleich klug, gebildet oder erfahren. Aber die Demokratie unterstellt allen das gleiche Vermögen, eigene und öffentliche Angelegenheiten zu beurteilen, wenn sie gleiche politische Entscheidungsrechte vergibt. Diese Unterstellung ist nicht als barmherzige Nivellierung bestehender intellektueller Unterschiede zu verstehen. Vielmehr ist politisches Urteilsvermögen keine Fähigkeit, die einfach mit Ausbildung oder Intellektualität zunehmen würde, wie nicht zuletzt die Verführbarkeit von Intellektuellen durch den Totalitarismus des 20. Jahrhunderts zeigt. Politische Urteilskraft betrifft die elementare Fähigkeit, beurteilen zu können, was für das eigene Leben richtig und wichtig ist und was nicht."4
Noch stärker ausgedrückt mündet diese wechselseitige Freiheitsunterstellung dann in der These: "Mit der demokratischen Anerkennung unterstellen wir uns ein gleiches Urteilsvermögen."3
Denn wir sind zwar "nicht alle gleich klug, gebildet oder erfahren. Aber die Demokratie unterstellt allen das gleiche Vermögen, eigene und öffentliche Angelegenheiten zu beurteilen, wenn sie gleiche politische Entscheidungsrechte vergibt. Diese Unterstellung ist nicht als barmherzige Nivellierung bestehender intellektueller Unterschiede zu verstehen. Vielmehr ist politisches Urteilsvermögen keine Fähigkeit, die einfach mit Ausbildung oder Intellektualität zunehmen würde, wie nicht zuletzt die Verführbarkeit von Intellektuellen durch den Totalitarismus des 20. Jahrhunderts zeigt. Politische Urteilskraft betrifft die elementare Fähigkeit, beurteilen zu können, was für das eigene Leben richtig und wichtig ist und was nicht."4
Sonntag, 14. Februar 2016
Gekreuzigt – Der Kreuzestod als Basis christlichen Erlösungsglaubens
In dieser Fastenzeit möchte ich mit
Hilfe verschiedener Texte, Bilder und Filme auf den Gekreuzigten
schauen. In unserer Kulturgeschichte ist das Leiden und Sterben Jesu
in verschiedenen Facetten nämlich immer wieder präsent – oder in
Andeutungen und Anspielungen wenigstens zu ahnen.
Über lange Jahrhunderte war der ans
Kreuz geschlagene Jesus Christus der Prototyp des Leidenden, an dem
sich den Gläubigen trotz dieses Leidens zeigte, dass Leiden und
Sterben vor Gott nicht sinnlos ist. Zu allen Zeiten vertrauten
Menschen darauf, dass Jesu Leiden nicht nur passives Er-leiden,
sondern eine stellvertretende Tat ist, die die Kraft hat,
unser jeweils persönliches Leiden aufzunehmen und zu transformieren.
Labels:
Auferstehung,
Bibel,
Brüche und Grenzen,
Dialog,
Dreifaltig,
Fastenzeit,
Freiheit,
Gabe,
Grundsätzliches,
Ignatianisch,
Jesus,
Kirchenjahr,
Liebe,
Nachfolge,
Themenreihe,
Theologie,
und,
Versöhnung,
Vertrauen
Montag, 8. Februar 2016
Beschnitten – Eine Entdeckung zur Nacktheit
Vor kurzer Zeit habe ich in der Sauna
einen beschnittenen Mann nackt gesehen, zum ersten Mal in meinem
Leben.
Im Nachdenken darüber ist mir auf
einmal schlagartig klar geworden, was für eine wahnsinnige und nicht mehr aufhebbare Bindung
diese Art von religiöser Initiation erzeugt.
Wie sehr die Zugehörigkeit zur
Religion in den eigenen Körper eingeschrieben ist, so dass eine
mentale Distanzierung vielleicht möglich ist, aber durch den eigenen
Körper immer wieder konterkariert wird.
Ich bin allenfalls durch
meine Kette mit Kreuz und meinen Ehering ansatzweise
ausdeutbar, beides ist aber reversibel an meinen Körper und kann
jederzeit abgenommen werden. Für einen beschnittenen Mann dagegen
kann jedes Duschen und jede Erfahrung von Nacktheit eine Erfahrung
oder wenigstens Bewusstwerdung der eigenen Religion sein.
Labels:
Alltag,
Andere Religionen,
Auschwitz,
Bibel,
Demut,
Deutsche Geschichte,
Freiheit,
Gabe,
Grundsätzliches,
Israel,
Jesus,
Liebe,
Liturgisches,
Nachfolge,
Paulus,
Taufe,
Theologie,
und,
Vergleicherei
Mittwoch, 3. Februar 2016
Einen Orden verlassen – in Gesellschaft Jesu bleiben
Anfang Februar vor vier Jahren habe ich
den Jesuitenorden verlassen. Ich bin in Frankfurt am Main in ein Auto
gestiegen und mit kurzen Abstechern nach Berlin gefahren.
Das klingt zunächst einfach.
Aber diesem Tag ging selbstverständlich
ein längerer Prozess voraus – und ihm folgte ebenso ein längerer
Prozess.
Wenn ich jetzt, inzwischen als Ehemann
und Vater (und ironischerweise am Ende des von Papst Franziskus
ausgerufenen Jahr der Orden), darauf schaue, dann sehe ich einen
langen inneren und äußeren Weg. Den werde ich hier nicht
ausbreiten, wohl aber ein paar Gedanken – und Fragen. Gefühle und Zustände also anstelle von expliziten Gründen.
Labels:
Alltag,
Auferstehung,
Berlin,
Brüche und Grenzen,
Dank,
Demut,
Freiheit,
Frieden,
Gebet,
Grundsätzliches,
Ignatianisch,
Jesus,
Lebenshilfe,
Liebe,
Nachfolge,
Papst Franziskus,
Verantwortung,
Versöhnung
Samstag, 19. Dezember 2015
"Leben und Wirklichkeit wie nie zuvor" - Dietrich Bonhoeffer schreibt im Advent
Am 19.12.1944 schrieb der seit gut
eineinhalb Jahren inhaftierte Dietrich Bonhoeffer aus den Kellern der
Prinz-Albrecht-Straße in Berlin (heute Gelände der "Topographie
des Terrors") an seine Verlobte Maria von Wedemeyer.
Der Brief vermittelt einen kleinen
Eindruck von der Lage und dem Denken des Theologen und Widerständlers
im Advent des letzten Kriegsjahres, der auch sein letzter Advent auf
Erden sein würde:
Labels:
Advent,
Alltag,
Berlin,
Brüche und Grenzen,
Dank,
Deutsche Geschichte,
Dietrich Bonhoeffer,
Flüchtlinge,
Freiheit,
Gebet,
Kirchenjahr,
Lebenshilfe,
Liebe,
Lyrik,
Songtexte,
Spiritualität,
und,
Vertrauen,
Widerstand
Mittwoch, 16. Dezember 2015
"Das hier ist Wasser". Gedanken von David Foster Wallace
Was trägt mein Leben und was kann ich
über äußere Erfolgsmerkmale hinaus tun, damit es auch im
wirklichen, inneren Sinne gelingt?
Das ist die Frage, um der es David
Foster Wallace vor nunmehr zehn Jahren bei seiner Abschlussrede vor
Absolventen des Kenyon College ging. Seine Ausführungen wurden unter
dem Titel "This is water" bzw. "Das hier ist
Wasser"1
veröffentlicht und verdienen es, auch als Adventsgedanken
aufgegriffen zu werden.
Donnerstag, 19. November 2015
Elisabeth - Macht und Ohnmacht in Marburg
Die ungarische Königstochter Elisabeth, die in jungen Jahren mit einem thüringischen Landgrafen verheiratet wurde, sich nach dessen Tod auf dem Fünften Kreuzzug und reichlichen Konflikten um die Regelungen des Erbes als Witwe zuerst aus ihrer Burg und schließlich nach Marburg zurückzog, um ihr Leben ganz in den Dienst Christi und der Armen zu stellen, sie ist eine der zwiespältigsten und zugleich eindrucksvollsten Gestalten des Mittelalters.
Samstag, 14. November 2015
Was uns leben lässt. Im Gedenken an die Opfer in Paris
"Wir leben von der
Mitmenschlichkeit, von der Nächstenliebe, von der Freude an der
Gemeinschaft. Wir glauben an das Recht jedes Einzelnen – an das
Recht jedes Einzelnen, sein Glück zu suchen und zu leben, an den
Respekt vor dem anderen und an die Toleranz. Wir wissen, dass unser
freies Leben stärker ist als jeder Terror. "
Freitag, 6. November 2015
Straffreie Hilfe zum Tod? - Kurze Summa und Blick auf die Abtreibungspraxis
Und wieder einmal scheint in Politik
und Medien eigentlich alles gesagt zu sein zum Thema des assistierten
Suizids, der heute im Bundestag in vier Gesetzentwürfen verhandelt wurde:
Freitag, 4. September 2015
Apokalyptische Anwandlungen
Die heutige 20-Uhr-Tagesschau sendete
vierzehneinhalb Minuten zum Thema Flüchtlinge aus allen möglichen
Perspektiven. Darüber hinaus nennenswert war in diesen Nachrichten
eigentlich nur der Festakt zum 100. Geburtstag von Franz Josef
Strauß.
Beides zusammen könnte, wenn es nicht so tragisch
wäre, Anlass genug für ironische Heiterkeit sein.
Aber ich kann nicht ruhig bleiben, wenn
ich dieser Tage die Nachrichten verfolge. Denn die Nachrichten
verfolgen mich und ich kann erst recht nicht ruhig bleiben.
Freitag, 31. Juli 2015
Ignatius und die Spiritualität der Art und Weise
Anfang Juli hat der Generalobere der
Jesuiten, Adolfo Nicolás, bei einem Treffen von Ordensleuten in
Taizé ein kurzes Referat gehalten, in dem er, der viele Jahrzehnte
in Japan verbracht hat, die Weisheit Asiens würdigte und sie in
Beziehung setzte zum Denken und zur Spiritualität des heiligen
Ignatius.
Mittwoch, 18. Februar 2015
Sich selbst fasten - Über ein Gedicht von Andreas Knapp
Sich selbst fasten - so ließe sich das
Gedicht auch überschreiben, das Andreas Knapp mit "Fasten"1
betitelt. Dabei geht es wiederum nicht in erster Linie um Fasten als Spaßbremse
oder vornehmlich darum, die Fastenzeit als "Sieben Wochen ohne"
irgendetwas zu leben, sondern um eine Neufokussierung.
Das Thema des Gedichtes und der
Fastenzeit lautet damit: Weg von der eigenen einsamen Enge hinein in
die Weite Gottes! Mit Jesus von der Selbstbezogenheit zur Freigiebigkeit!
Dienstag, 3. Februar 2015
Evangelische Gedanken zum kirchlichen Einheitsamt von Wolfhart Pannenberg
Nachdem ich schon zwei Mal fremde und
eigene Gedanken zum Thema eines Papstamtes an dieser Stelle
präsentierte, fielen mir gerade einige "Thesen zur Theologie
der Kirche"1
des jüngst verstorbenen evangelischen Systematikers Wolfhart
Pannenberg zu dieser Frage in die Hände, die ich kurz vorstellen
will.
Samstag, 31. Januar 2015
"Wovon sollen wir träumen?" - Frida Gold und die Dämonen
Wenn es um Religiöses in der
zeitgenössischen Popmusik geht, ist man gut beraten, genau
hinzuschauen. Denn nicht überall will es sich so leicht zu erkennen
geben wie bei Herbert Grönemeyers kritischem "Stück vom
Himmel" oder im neulich hier betrachteten "OMG!" von
Marteria.
Gerade in Frida Golds Hit "Wovon sollen wir träumen" werden am laufenden Band religiöse
Themen angestoßen und existenzielle Fragen aufgerissen, die in ihrer
Aktualität doch religiöse Erfahrungen schon der ältesten Zeiten
reflektieren – auch wenn sie sich zunächst hinter der klagenden
Beschreibung der typischen Lebensweise vieler junger Leute in Berlin
und anderswo verbergen.
Dienstag, 27. Januar 2015
Jakob Wassermann - Es ist vergeblich
Bundespräsident Gauck hat ihn heute in
seiner Rede während der Gedenkstunde des Bundestages für die Opfer
des Nationalsozialismus erwähnt – Jakob Wassermann, den großen
Erzähler, den meisten nur durch den Caspar Hauser bekannt.
Beim Zitat des Bundespräsidenten
fielen mir die folgenden Zeilen aus dem autobiographischen Buch
Wassermanns "Mein Weg als Deutscher und Jude" ein, das ich
vor einigen Jahren mit großem Interesse gelesen habe – und das mit
einem gewaltigen Klage-Monolog schließt.
Die Resignation und Enttäuschung des
deutschen Juden muss beim Abfassen 1921 schon gewaltig gewesen sein.
Sonntag, 25. Januar 2015
Ausrottung und Würde – Gedanken zum Holocaust und seinen Opfern
Die Zeitungen sind voll von diesem
Thema, jetzt, da sich der Tag der Befreiung von Auschwitz zum
siebzigsten Mal jährt und nur wenige Zeitzeugen noch leben. In mir
kommen eine Menge Gedanken wieder, vor allem wenn ich auf mein Jahr
Freiwilligendienst mit ehemaligen Häftlingen in der Westukraine vor
13 Jahren zurück schaue – und darauf, wie ich seitdem von diesen
Erfahrungen geprägt bin.
Sonntag, 14. Dezember 2014
Freu Dich, Du bist nicht der Messias
Abonnieren
Posts (Atom)