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Sonntag, 29. Mai 2016

Jugendweihe als Gegenkirche - "Hier unten leuchten wir"

Nun also das absolute Gegenprogramm zum Katholikentag. Am Samstag habe ich in Thüringen einer Jugendweihefeier beigewohnt und konnte dem Kontrast durchaus einiges abgewinnen. Wobei es gar nicht nur ein Kontrast war, sondern in manchen Äußerlichkeiten durchaus nahe an den kirchlichen Feiern. 

Der Volksatheismus ist im Osten der Republik in manchen Gegenden so etabliert wie in anderen Gegenden die Großkirchen. Inzwischen kennen ein bis zwei Generationen nicht einmal mehr die Angebote der Kirchen aus eigenem Erleben und so kann die "Interessenvereinigung Jugendweihe e.V." in manchen Schulen um die 90% der Jugendlichen erreichen. Wer sich als Elternteil nicht von der Vergangenheit der Jugendweihe in der DDR abschrecken lässt, erlebt in den selbstbewusst gestalteten Feiern, die in Verantwortung des humanistischen Verbandes stattfinden, eine selbstverständlich auch auf die eigene über 150 jährige Tradition stolze Veranstaltung. 

Samstag, 30. April 2016

"und" - Blogpoesie eines Fortgeschrittenen

Eine Anmerkung in eigener Sache:
Mit dem letzten Beitrag habe ich hier nun genau 300 Posts zu verschiedensten Themen abgelegt. Mit diesem Fortschreiten verbinde ich einen kleinen Rückblick.
Wichtig ist mir beim Schreiben in der Regel, dass neue Beziehungen zwischen Dingen aufscheinen können, die sonst nicht so stark betont werden.
Ein Ziel dieses Blogs ist nämlich, Denkgewohnheiten zu irritieren, nicht immer durch die einzelnen Inhalte, Gedanken oder Themen, sondern eher durch ungewöhnliche Zusammenstellungen.
Besonders in den Posttiteln (oder auch beim Namen des Blogs selbst) versuche ich dies zu verdichten – mal mehr mal weniger originell.

Grammatikalisch dient mir dazu die schöne Konjunktion "und", die aus diesem Grund auch eine eigene Verschlagwortung bekommen hat und an dieser Stelle mit einer Auswahl an Titeln zu Ehren kommen soll.

Sonntag, 17. April 2016

... und sie folgen mir nicht - Der gute Hirte und der Prophet Jona

"Ich kenne meine Schafe und sie folgen mir" (Joh 10,28) heißt es im Evangelium dieses Sonntags aus dem Munde Jesu.
Fromme Christen würden von sich wahrscheinlich auch sagen, dass Gott sie kennt und liebt und sie sich bemühen, in seiner Gegenwart zu leben und ihm in ihren alltäglichen Herausforderungen zu folgen. Aber dass sie es schaffen, dem Ruf Jesu tatsächlich immer zu folgen und sich ihm selbst dadurch wirklich nahe zu fühlen, werden sicher nur wenige behaupten. 

Samstag, 9. April 2016

Erste Gedanken zu Amoris Laetitia – Über Familie und Dreifaltigkeit

Wie viele andere medial aktive Menschen vesuche ich mir gerade eine erste Meinung zur päpstlichen Zusammenfassung der beiden Außerordentlichen Bischofssynoden zum Thema Familie zu erarbeiten. Da sowohl die Konservativen wie auch die Liberalen ihren zum Teil starken Enttäuschungen bereits mehr oder minder polemisch Luft gemacht haben, scheint es spannend, sich mit dem Text selbst auseinander zu setzen.

Ich lese also im Nachsynodalen Apostolischen Schreiben "Amoris Laetitia" und finde bisweilen pointierte Gedanken, die sich teilweise auch schon als Memes im Netz finden.
Vielleicht ist diese Weise des Herauspickens einzelner Sätze wirklich eine gute Möglichkeit der Annäherung, nämlich an mehr oder weniger exemplarischen Passagen eine individuelle Vertiefung zu wagen.

Freitag, 1. April 2016

Die Auferstehung ist kein Schmetterling - Vom Unerwartbaren

Bilder und Vergleiche für das österliche Auferstehungsgeschehen zu suchen, finde ich schwierig. Meist wird irgendein Teilaspekt herausgegriffen, während andere Ebenen des Bildes völlig schief hängen oder das Ganze konterkarieren. 

Mittwoch, 30. März 2016

Bloß kein neues Leben – Gedanken zu "Das Mädchen mit dem Fingerhut"

Ostern spricht vom neuen Leben nach dem Tod. So verweisen auch die Taufen in der Osternacht auf das neue Leben in Christus: Taufe ist Auferstehung in ein neues Leben schon heute!

Aktuell wird das Motiv von neuem Leben und Auferstehen auch in dem Kurzroman "Das Mädchen mit dem Fingerhut" von Michael Köhlmeier literarisch entfaltet. Ich möchte hier einen christlichen Kommentar dazu eingeben.

Donnerstag, 24. März 2016

Durchfallverbot am Gründonnerstag

Seit heute morgen zeigt meine Tochter Symptome eines Magen-Darm-Infekts, sie übergibt sich und hat Durchfall.
Ich habe einen Moment gebraucht, bis ich verstanden habe, was das an Gründonnerstag geistlich (!) bedeutet. 
Man verzeihe die Vergleicherei.

Sonntag, 20. März 2016

"Fürchte dich nicht!" als Motto der Heiligen Woche

Als wir den Titel "Fürchte dich nicht" für die heute beginnenden Kinderkartage ausgewählt haben, war das natürlich durchdacht und theologisch wasserdicht. Aber je mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto mehr glaube ich, dass dieser Grund-Satz des biblischen Glaubens tatsächlich ein Grundsatz der Heiligen Woche ist.

Samstag, 19. März 2016

Josef der Vater - Zwei Gedanken von Andreas Knapp

Josef ist in der christlichen Tradition eher der Untergebutterte, der Verdeckte, der im Schatten von Mutter und Kind Stehende. Aber er tut immer, was getan werden muss und rettet beide.
Die Frömmigkeit hatte es von jeher leichter mit ihm als er es selbst in seinem Leben hatte – stets war er der Nicht-Echte und doch als Hausvater Benötigte; in der frommen Verehrung wird er zur treuen Seele, zum schweigenden Vorbild, zur irdischen Herkünftigkeit, zum menschlich-unvollkommen-gediegenen Abglanz des wirklichen Vaters, zum Handwerker und Ausbilder des späteren Erlösers.

Donnerstag, 14. Januar 2016

"Ich will euch trösten" – Über die Jahreslosung 2016

2016 scheint ein Jahr zu werden, das Trost besonders nötig hat – sei es wegen terroristischer Gewaltakte, sei es wegen sexueller oder rassistischer Übergriffe.
Politischerseits braucht es gewiss mehr als Trost, aber gesellschaftlich und individuell scheint die Jahreslosung wie für den Beginn dieses Jahres 2016 ausgesucht:

"Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet." (Jes 66,13)1

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Keine geweihten Hände - Eine Art Bekenntnis

Inzwischen bin ich versöhnt und sehr froh mit der jetzigen Ausrichtung meines Lebens. Das war nicht immer so klar.
Knapp zehn Jahre meines Lebens hatte ich der Vorbereitung auf ein kirchliches Weiheamt gewidmet – um nach Studium mit Ausbildung im Priesterseminar sowie Noviziat und Magisterium in der Gesellschaft Jesu schließlich zu heiraten und Vater zu werden.
Dieser äußere Weg ist mit vielen inneren Wandlungen verbunden, die ich an diesem Ort einmal reflektieren will.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Soldatenfamilienerntedankwochenendgestaltung

Der Blog hat zur Zeit das Nachsehen, denn ich bin zu Genüge mit einer Reihe anderer Dinge beschäftigt. Neben dem Kinde, der täglichen Erwerbsarbeit und vielen kleinen und großen Nichtigkeiten gestalte ich von Zeit zu Zeit auch das Programm von Familienveranstaltungen der Militärseelsorge. Am letzten Wochenende war dies ein Familienwochenende zum Thema "Erntedank". Ein paar meiner Gedanken zum Erntedank in der Familie passen vielleicht auch hierher, zumal passenderweise ja auch die Bischofssynode zum Thema Familie in Rom begann.

Samstag, 19. September 2015

Nicht mein Vorwärtskommen, sondern Gottes Ankommen bei mir

1
Jesus spricht im Evangelium des Sonntags (Mk 9,30-37) zunächst von Leid und Tod und Rettung. Dass "der Menschensohn" an die "Menschen" ausgeliefert wird, ist aber für die Jünger zu weit weg, sie sind emotional nicht angesprochen von dieser Aussage.
Denn sie hatten bei diesen Worten im Hinterkopf sicher die Vorstellung der endzeitlichen Gestalt eines "Menschensohnes" aus dem Himmel, der eine "ewige, unvergängliche Herrschaft" (Dan 7,14) antritt. Diese Verknüpfung wird nun durch die Worte Jesu auf den Kopf gestellt, wenn gerade jener von Gott kommende Herrscher in Menschengestalt nun an Menschen ausgeliefert werden soll.
Augenscheinlich können sie weder "Leid" und "Menschensohn" noch den "Menschensohn" und sich selbst in eine sinnvolle Beziehung zueinander bringen. Dabei hatte sie Jesus extra mitgenommen, um ihnen gerade diese wichtige Sache zu sagen.

Dienstag, 30. Juni 2015

mürbe werden

Müde bin ich.
Das Kind den ganzen Tag schon so unruhig. Etwas Sammlung täte gut. Aber überall drängt Unruhe sich vor. Innen und außen Druck und Geschrei und Leerlauf. Neuköllner Vorherrschaft einer aggressiven, sich selbst ungewissen Menschheit. Die eigene Aggression im Straßenverkehr bemerken. Arbeitet sich das in mich hinein?
Und überall Baustellen!

Dienstag, 28. April 2015

Das Kind als Sakrament – Geheimnis, Zeichen, Werkzeug, Heil

Ein Kind ist mehr als es selbst. Wie jeder Mensch lässt es etwas ahnen von der Größe des Schöpfers und der Schönheit seiner Welt. Und am Kind treten für Gläubige (und bisweilen auch für Ungläubige) beide, wundersame Schöpfergröße und überwältigende Weltschönheit, besonders leuchtend hervor.

Samstag, 18. April 2015

Zeugen der Auferstehung im Bild

Und noch einmal Bilder. Sie wollen die Begegnung mit dem jungen Mann in weißem Gewand (Mk 16,5) oder mit Jesus selbst (Joh 20,24ff) darstellen und wurden auch von Schülerinnen und Schülern gestellt und von mir bearbeitet (so wie hier und hier).
Das Sonntagsevangelium (Lk 24,35-48) schließt an das Emmausevangelium an und berichtet von einer weiteren Erscheinung des Auferstandenen. Am Ende bekommen die Anwesenden es noch einmal klipp und klar zugesagt: "Ihr seid Zeugen dafür." (v48)

Dienstag, 31. März 2015

Passionsbilder selbstgemacht

Zur Erhellung der Heiligen Woche habe ich (wie letztes Jahr) wieder Schattenbilder mit meinen SchülerInnen gemacht. Auch dieses Mal sind es, angelehnt an den klassischen Kreuzweg, Teile der Passionsgeschichte Jesu, die von den SchülerInnen weitgehend selbstständig in Szene gesetzt wurden. Anschließend habe ich das fotografiert und die Fotos bearbeitet.
Einige Bilder lassen sich gut zum Geschehen der Heiligen Tage in Jerusalem meditieren.

Samstag, 28. März 2015

Heulkrampf und Trösteramt – 14 Thesen im Zugehen auf die Heilige Woche

1
Wenn Christen auf der ganzen Welt in diesen Tagen des Leidens Jesu und seines Todes am Kreuz gedenken, können viele von ihnen diese Passion aus ganz persönlichen Gründen mitvollziehen und sich mit ihrer Lebenssituation wiederfinden im Schmerz Jesu und in der Trauer der Jünger.

Dienstag, 3. März 2015

"Der Herr zeige es euch" – Über die Gewissensprüfung

Am letzten Sonntag waren die Erstkommunionkinder in Vorbereitung auf ihr großes Fest aufgefordert, sich im Gottesdienst die Dialoge zwischen dem Liturgen und den Gläubigen zu notieren. Manche machten das sehr pflichtbewusst, andere eher lässig. Als ich einen Blick auf einen der Zettel warf, las ich "Der Herr zeige es euch" und musste grinsen. Da war wohl etwas durcheinander geraten, denn das hatte der Priester sicher nicht gesagt.

Dienstag, 30. Dezember 2014

Weihnachten beginnt das Christsein neu

An Weihnachten geht der Blick auf den Anfang, besser gesagt auf den Neueinsatz der Geschichte Gottes mit seinem Volk.
Wer sich die seither stattgehabte Geschichte des Christentums anschaut, kann, wie Karlheinz Deschner eine Kriminalgeschichte darin erkennen. Auch eine "von oben" bestätigte Heilsgeschichtsschreibung ist, je nach Argumentationsgang, möglich. Möglicherweise beides.