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Donnerstag, 7. Dezember 2017

KinderStück 7 – Sie treiben mich in den Wahnsinn

Eigentlich sollte an dieser Stelle ein anderer Beitrag stehen, eine fromme und beschaulich-schöne Reflexion zum Thema.
Aber um der Wahrheit Genüge zu tun und aus meinem Herzen keine Mördergrube zu machen, gehört auch das hierher:

Mittwoch, 6. Dezember 2017

KinderStück 6 – Leben vom Anderen

Joseph Ratzinger hat neben seinen theologischen Werken (und den kirchenoffiziellen Dokumenten als Kardinal und Papst) auch viele geistliche Kleintexte verfasst, von denen sich einer auch mit dem "Kindsein Jesu" beschäftigt:

Dienstag, 5. Dezember 2017

KinderStück 5 - Glück ohne Entscheidung

Chimamanda N. Adichie hat in "Americanah" (neben vielem anderen) den Zusammenprall der Kulturen analysiert. Als die Nigerianerin Ifemelu versucht, in den USA Fuß zu fassen, wird sie zunächst Kindermädchen in einem Haushalt der weißen Oberschicht.
Eine Szene beschreibt die Versuche der jungen Mutter Laura, mit ihrer halbwüchsigen Tochter zurande zu kommen:

Montag, 4. Dezember 2017

KinderStück 4 - Was wäre ohne mich?

Der amerikanische Schriftsteller Richard Ford erinnert sich in "Zwischen ihnen" an seine Eltern, die ihr erstes und einzigen Kind erst in vorgerücktem Alter und 15 Jahre nach ihrer Eheschließung bekamen:

Sonntag, 3. Dezember 2017

KinderStück 3 – Rufende Offenheit

Heinrich Spaemann war katholischer Priester und zugleich Vater des Philosophen Robert Spaemann. Die Gleichzeitigkeit erklärt sich in seinem Fall dadurch, dass er nach dem Tod seiner Frau einen neuen Lebensweg als Geistlicher einschlug.
Ein Glanzstück ist sein Meditationsbuch "Orientierung am Kinde", in dem er, ausgehend von Mt 18,3, eine Reihe von Gedanken zum Thema Kind veröffentlicht hat. Einer davon lautet:

Samstag, 2. Dezember 2017

KinderStück 2 - Vermehrung der Unerwünschten

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten sind Rainer und Gudrun Trutz in die Sowjetunion geflohen. Christoph Hein beschreibt in "Trutz" ihr Leben und das ihres Kindes Maykl in den politischen Wirren des 20. Jahrhunderts. Kurz nach der Ankunft in Moskau, noch fast ohne Sprachkenntnisse und unsicher, wie ihr Leben überhaupt gelingen soll, wird Gudrun schwanger. Rainer ist geschockt:

Freitag, 1. Dezember 2017

KinderStück 1 – Ein Adventskalender

Der Advent beginnt – ob nun mit dem 1. Dezember oder mit dem 1. Adventssonntag, sei hier nicht ideologisch befragt, sondern dahingestellt – und mit ihm beginnt zum ersten Mal ein Adventskalender auf diesem Blog.
Konkret: Ich werde versuchen, in diesem Advent an jedem Tag eine Miniatur, einen Gedanken, einen Happen, ein "Stück zum Kind" online zu stellen.
(Wohlgemerkt: Nicht für Kinder, sondern über, nur damit keine Missverständnisse aufkommen!)
Denn Advent bedeutet zum einen, dass Jesus bei uns ankommt – und zum anderen genauer, dass er in der ersten Weihnacht als ein Kind im Stall geboren wurde.
Das Kind steht im Zentrum, das erwartete ebenso wie das schon geborene.

Samstag, 25. November 2017

Wo Gott sich finden lässt. Eine Gefängnispredigt am Christkönigssonntag

Vor ein paar Tagen habe ich mir mit meiner Tochter ein Bilderbuch mit Bibelgeschichten angeschaut. Am Ende der Jakobsgeschichte heißt es dort, dass Jakob weiterging und Gott mit ihm war.
Auf dem Bild aber war nur Jakob zu sehen. Folgerichtig fragte meine Tochter: „Und wo ist Gott?“
„Gott kann man nicht sehen“, habe ich darauf geantwortet. Und später hätte ich noch sagen wollen, dass Gott sich in Jesus gezeigt hat. Aber da schlief sie schon.
Ihre Frage selbst ist natürlich berechtigt – „Wo ist Gott im Leben eines Menschen" – oder: "Wo finde ich Gott?“

Und das Evangelium des Sonntags gibt dazu eine der besten und zugleich anstrengendsten Antworten.

Dienstag, 21. November 2017

Füll Dein Herz mit Gutem! Eine Andacht am Buß- und Bettag

Ich gebe zu, dass es nicht ganz so leicht eingängig ist: als katholischer Seelsorger feiere ich eine Andacht zum evangelischen Buß- und Bettag. Aber andererseits: Warum auch nicht? Im Berliner Justizvollzugskrankenhaus hat sich der Mittwoch für meine kleinen Wortgottesdienste eingebürgert und wenn der Termin nun einmal auf diesen Tag fällt, muss ich es ja nicht ignorieren.
Nur darum also.
Aber auch bei der Suche nach einem passenden Bibeltext bin ich ziemlich herausgefordert gewesen. Am Text aus dem Matthäusevangelium, den ich meinen Gedanken dann zugrunde gelegt habe, habe ich mir die Zähne ziemlich ausgebissen für mein Publikum.

Nichtsdestotrotz: Drei Gedanken zur vorgeschlagenen Perikope aus Mt 12,33-37 (in der revidierten Einheitsübersetzung).  

Dienstag, 8. August 2017

Abgenutzt und heilig – Edith Stein über Gottes- und Menschenliebe

Die anspruchsvollste und zugleich platteste christliche Wahrheit, Edith Stein hat sie in knappen Worten auf den Punkt gebracht.
Das Andere reicht hinein in unser Lebensbild.
Kanal am Lohmühlenplatz, Treptow,
Berlin, 2016.

Mittwoch, 14. Juni 2017

Zeichen und Werkzeug – Fronleichnam und die Herausforderung der Ökumene

Die ökumenisch bedeutendste Aussage über die Eucharistie ist eine, die leider jeglicher Popularität entbehrt.
Denn es handelt sich um eine etwas sperrige und technisch klingende Doppelaussage – dass die Eucharistie "Zeichen und Werkzeug" kirchlicher Einheit sei.1
Einheit ist in der eucharistischen Feier darum zentral, weil sich durch das Zusammenkommen der Vielen zum einen Mahl zugleich die Einheit der Kirche verwirklicht. Sie teilen den einen (eucharistischen) Leib Christi und werden darum selbst der (kirchliche) Leib Christi. Paulus schreibt in der zweiten Lesung des heutigen Festes: "Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot." (1Kor 10,17)

Die Crux ist nun, dass die Christenheit bekanntlich nicht eine einzige Kirche ist, sondern aus vielen verschiedenen Kirchen besteht. 

Sonntag, 11. Juni 2017

Liebesdreiheit: Vergebung – rund um die Uhr – ekstatisch

Der dreifaltige Gott ist ein Gott. Gegen theologische und spirituelle Wildwüchse ebenso wie gegen Angriffe aus anderen Religionen muss im Christentum immer wieder daran erinnert und festgehalten werden – trotz und gerade wegen des heutigen Festes der Dreifaltigkeit.
Die Klammer, die das christliche Gottesbild als Bild des einen Gottes am besten zusammenhält, ist die Liebe. In Vater, Sohn und Heiligem Geist drückt sie sich mit je unterschiedlichem Schwerpunkt aus.

Samstag, 3. Juni 2017

Pfingsten – Geist ohne Taube bei Volker Stelzmann

Es ist ein Kreuz mit dem Geist Gottes.
Unbefriedigend ist vor allem, sich keine befriedigende visuelle Vorstellung, kein Bild von ihm machen zu können. Entweder wird er durch ein fliegendes Tier symbolisiert oder mithilfe eines kleinen Feuerflämmchens, was jeweils seine theologischen und künstlerischen Gründe hat, aber für befriedigend halte ich auch das nicht. Vielleicht sollte man ihn einfach überhaupt nicht darstellen.
Diese letztere Möglichkeit passt nämlich für Gott überhaupt am besten – zur Theologie genauso wie zu Kunst mit christlichen Motiven.

Mittwoch, 31. Mai 2017

Eine aber erinnert sich – Vom Geisteswehen in "Saint Mazie"

Vor Pfingsten ruft die Kirche nach dem Heiligen Geist. Der aber weht bekanntlich nicht nur in den Mauern der Kirche und zeigt sich bevorzugt dort, wo Menschen einander zugewandt sind und sich besonders gegenüber den Bedürftigen öffnen.

Daran musste ich denken, als ich vor kurzem den neuen Roman von Jamie Attenberg, "Saint Mazie", las. Attenberg greift die Lebensgeschichte der New Yorkerin Mazie Phillips-Gordon auf und erzählt, aus verschiedenen Sichtweisen wie eine Reportage zusammengesetzt, deren Leben vor allem in den 1920er Jahren. Hauptsächliche Erzählperspektive ist das fiktive Tagebuch, aber es kommt neben sich erinnernden Bekannten auch die historische echte Mazie in nachgelassenen autobiographischen Fragmenten zu Wort.
Auf diese Weise entspannt sich nach und nach ein Leben, dass in seinen Suchbewegungen und dem Einsatz für die obdachlosen Opfer der Wirtschaftskrise, aber auch in den spirituellen Andockversuchen bisweilen an Simone Weil oder Dorothy Day erinnert.

Samstag, 27. Mai 2017

Was ist diese Verherrlichung?? – Ein Gedanke zum Sonntagsevangelium

Ich verzweifle an diesem Text. Während mir bei allen Evangelienlesungen irgendwann etwas Handfestes einfällt, ist es mir beim Text des heutigen Sonntags (Joh 17,1-11a) fast unmöglich, ein vernünftig aussagbares Kondensat zu finden.
Also suche ich und erwäge und frage und lese und meditiere.

Am Ende dann das:
Jesus bittet Gott in seinem großen "Abschiedsgebet" um seine "Verherrlichung" (v1). Diese Verherrlichung ist zugleich die Verherrlichung Gottes selbst – und auch in den Menschen, die seine Worte "angenommen" (v8) und ihn "erkannt" (v7) haben, und also an Jesus als den Gesandten Gottes glauben, auch "in ihnen bin ich verherrlicht" (v10).
Spannend ist zunächst, dass die Leseordnung augenscheinlich möchte, dass wir diese Gedanken hinlesen auf den Himmelfahrtsabschied, der gerade gefeiert wurde. Doch der Kontext der Lesung im Johannesevangelium ist der Abschied von den Jüngern vor Festnahme und Kreuzigung.

Mittwoch, 24. Mai 2017

Er ist der Weg ins Unermessliche – Himmelfahrtsgedanken

In der Welt, aus der ich komme, machen Männer sich am Himmelfahrtstag mit ihrem Bollerwagen auf den Weg und trinken, was das Zeug hält.
Vor ein paar Jahren war ich am bayerischen Ammersee und habe mich am Himmelfahrtstag mit vielen Pilgern auf den Weg zum Kloster Andechs gemacht.
Und in diesem Jahr habe ich Gäste, die den langen Weg aus Hessen nach Berlin zum Evangelischen Kirchentag über Himmelfahrt gekommen sind.

Was haben diese drei Dinge miteinander zu tun?
Natürlich, es werden Wege zurückgelegt. Nicht nur das Wetter ermöglicht es, dass so viele unterwegs sind, auch das Thema des Tages fordert dazu geradezu auf.

Samstag, 20. Mai 2017

Ein Anwalt voller Nähe – Predigt zum Sonntagsevangelium Joh 14,15-21

Der sich durchziehende Grundton vieler biblischer Texte, die zwischen Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten gelesen werden, entspricht dem, was wir an diesem Sonntag im Johannesevangelium (Joh 14,15-21) hören: Gott ist bei uns, auch wenn wir ihn nicht sehen oder erfahren können.

Die Jünger Jesu hatten nach seinem grausamen Tod ganz persönliche Erfahrungen der Auferstehung Jesu, die ihnen zeigten, dass er lebt.
Als sich die junge Kirche einige Jahrzehnte später fragte, was denn angesichts des Ausbleibens solch exorbitanter Erfahrungen nun werden solle, entwickelte sich bei Lukas und Johannes, aber auch bei Paulus die Überzeugung, dass Gott ihnen fortan in anderer Weise nahe sein wollte als durch den leibhaftig-menschlichen Wanderprediger Jesus und auch anders als durch übernatürliche Erscheinungen des Auferstandenen.
Denn dass Gott bei den Menschen sein will, erschien ihnen klar, darauf vertrauten sie. Nur auf welche Weise würde er es sein?

Samstag, 29. April 2017

Trainier dein träges Auge! – "Fuocoammare" und Auferstehungsglaube

Es ist ein langsam wachsendes Verstehen dessen, was dieser auf der Berlinale 2016 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnete Dokumentarfilm möchte. In kommentarlosen Einstellungen schneidet "Fuocoamare" (deutscher Titel "Seefeuer") von Gianfranco Rosi Szenen des alltäglichen Lebens auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa gegeneinander. Einerseits sind da die eingesessenen Einwohner, porträtiert werden zumeist Fischer, aber auch Rentner, ein Radiomoderator und ein Arzt – auf der anderen Seite die Flüchtlinge, die über das Meer kommen und von den Patrouillenbooten aufgefischt werden. 
Zunächst sind es harmlose und fast langweilige Szenen, die das Drama der Flüchtenden und ihrer Retter zeigen. Passend dazu die braven Freizeitbeschäftigungen des immer wieder dargestellten einheimischen Samuele: mit einem Freund eine Steinschleuder bauen, Steine auf Pflanzen schießen, mit dem Vater aufs Meer fahren.

Samstag, 22. April 2017

Thomas will noch was – Überlegungen zu religiöser Erziehung und Erfahrung

Irgendwann blieb seine religiöse Erziehung stecken – als Kind und etwas darüber hinaus war Thomas zwar begeistert mit dabei, aber dann fehlte ihm eine entscheidende Erfahrung, die einige andere gemacht hatten.
Er wusste selber nicht, was das sein könnte. Er spürte eben keine besondere Nähe mehr zu Gott oder zu Jesus.
Verabschiedete sich innerlich. Und war draußen.
Das war plötzlich alles nichts mehr für ihn, er glaubte nicht, dass es noch irgendetwas bringen würde, mit den Anderen rumzuhängen, wenn sie jetzt vielleicht noch in irgendeine blöde Schwärmerei fielen.