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Samstag, 8. Mai 2021

Zumutung der Rückkehrer. Das Kriegsende und die versehrten Väter

Das Gedenken an das Kriegsende ist ein Grund zur Freude – wir leben im Frieden! Tod und Zerstörung haben ein Ende gefunden und ein Neuanfang war möglich.

So das gängige Narrativ. Allerdings lag Deutschland moralisch, materiell und ideologisch am Boden. Für einen Anfang mit etwas Neuem mag das einerseits eine gute Ausgangsposition sein. Doch andererseits schleppte die kaputte Nation die Geister ihrer braunen Vergangenheit, Schuld und Leid, weiter mit sich. Da gab es keinen sauberen Schnitt (wie ich hier und hier auch schon anmerkte).
Gerade in den Familien mussten sich die versehrten Väter, Brüder, Söhne neu einfinden, teilweise nach jahrelanger traumatisierender Kriegsgefangenschaft.

Monika Maron beschreibt in ihrem tragisch-genialen Wende-Liebes-Roman „Animal Triste“ die als hochproblematisch empfundenen Emotionen:

Freitag, 2. April 2021

Karfreitag – Nachdenken über den Sinn im Tod mit Monika Maron

"Mit der Liebe ist es wie mit den Sauriern, alle Welt ergötzt sich an ihrem Tod: Tristan und Isolde, Romeo und Julia, Anna Karenina, Penthesila, immer nur der Tod, immer diese Wollust am Unmöglichen."1

Unmögliche Liebe, die unglücklich im Tod endet, daran ergötzen wir uns. Fast war ich geneigt, Jesus mit in diese Aufzählung zu reihen, als ich dies neulich bei Monika Maron las.

Mittwoch, 18. April 2018

Neues von Tieren und Menschen und Gott. Texte von J.M. Coetzee und Monika Maron

Menschen und Tiere haben mehr gemeinsam, als viele von uns, besonders von uns Fleischessern, wahrhaben wollen.
Zugleich sind sie nach christlicher Überlieferung stark voneinander unterschieden, ist der Mensch bestimmt, über das Reich der Tiere und Pflanzen zu herrschen (vgl. Gen 1,26.28).
Diese beiden Meinungen müssen sich nicht ausschließen. Aber Menschen, die eine dieser Meinungen vertreten, neigen dazu, die Unhaltbarkeit der je anderen Meinung zu betonen. Oder sie wenigstens nicht mehr hören zu müssen.
Hinter diesen Meinungen verbirgt sich auch die umfassendere Frage nach der Stellung des Menschen in der Welt, nach seiner Würde und seiner Aufgabe.

Zwei aktuelle Romane bieten für beide Meinungen prägnante Texte an.

Donnerstag, 12. April 2018

Kriegsgefahr – Und ein Satz von Monika Maron

Überall wird davon gesprochen, dass die USA unter ihrem Präsidenten Donald Trump demnächst in einen Krieg stolpern würde. Erst die Kriegsrhetorik gegenüber Nordkorea, dann die Provokationen in Richtung des Iran wegen des angeblich unzureichenden Atomabkommens und nun die Ankündigung eines Angriffs gegen das syrische Regime mit seinem Unterstützer Russland.

Wenngleich ich die ständigen Drohungen und Kraftmeiereien unsäglich finde, sehe ich doch auch, dass die Möglichkeiten völkerrechtlicher Beschlussfassungen auf dem Boden der UN augenscheinlich an ein Ende kommen.
Die vielgenannte "responsibility to protect" wirkt wie ein großer Luftballon, aus dem immerzu Luft abgelassen wird bis nichts mehr übrig bleibt.