Posts mit dem Label Paulus werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Paulus werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 18. Oktober 2014

Umweht vom Heiligen – Biblisch-literarische Gedanken zum Neugeborenen

Auch wenn sich die Familiensynode des Weltepiskopats nur am Rande damit beschäftigt: Alle meine Gedanken und meine Aufmerksamkeit für kirchliche und politische Neuigkeiten sind dieser Tage durch das neue Erlebnis des Vaterseins geprägt, alles denkt sich von dort her und darauf hin. Da ist die Ruhe der ersten Tage des Willkommenheißens für mein Kind und die Zeit zum Kennenlernen ein großes Glück!

Samstag, 28. Juni 2014

Apostelfest Petrus und Paulus - Erwartetes und Übererwartetes

Wenn Petrus und Paulus als "Apostelfürsten" bezeichnet werden, dann sind sie, wörtlich verstanden, die "ersten Gesandten" – und zwar nicht im chronologischen Sinn, sondern in ihrer Bedeutung.
Als "bedeutende" Gesandte sind zu etwas gesandt, so wie alle Christen, ja wie alle Menschen.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Die Gabe der Tränen

Mit den Gaben des Heiligen Geistes ist es so eine Sache – was kann jemand im Alltag konkret anfangen mit Rat oder Gottesfurcht, mit Wunderkräften, Glaubenskraft und den vielen anderen Begabungen, die Jesaja und Paulus nennen?1 
Bei manchen Gaben ist das einfach: Kranke zu heilen oder Einsicht zu haben ist mit Sicherheit sehr alltagstauglich und auch "die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden", die Paulus nennt (1Kor 12,10), kann zum Durchblick durch das eigene Leben und die Zeitläufte verhelfen.
Bei Ignatius von Loyola (und auch früher) taucht nun die "Gabe der Tränen" auf, die sich an verschiedenen Stellen in seinen Schriften findet. 
Hier drängt sich beim ersten Hören die Frage noch konkreter auf, was denn eine solche Gabe soll.

Donnerstag, 5. Juni 2014

Regelbruch, Anverwandlung, Wohlwollen, Selbsteinsatz

Wenn Selbstverwirklichung und Individualität Werte sind, die heute zählen, dann hat es das Christentum schwer. Doch insofern sie Werte sind, bleiben sie doch in den meisten Fällen imaginäre Größen – denn sich selbst erst einmal zu finden ist längst von der Werbewirklichkeit des Kapitalismus eingeholt und absorbiert worden.
Und Individualität wirkt oft eher wie ein Oberflächenphänomen auf der Grundlage einer tieferliegenden Selbstgleichschaltung,1 was sich mit Blick auf die in meinem Viertel herumstreifenden, nahezu identisch aussehenden Hipster mindestens am Äußeren bewahrheitet. 

Samstag, 17. Mai 2014

"Ich bin die Straße"

Christian Herwartz SJ übersetzt das berühmte Jesuswort aus dem Evangelium des heutigen Sonntags (Joh 14, 1-12) auf ganz eigene Weise. Wo Jesus in anderen Übersetzungen sagt "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben" (v 6) wird Jesus nun zur "Straße".

Donnerstag, 17. April 2014

Gründonnerstag - Da wird was geboten!

Spargelhof Klaistow, 2014.
Diverse christliche Agitatoren werben für das Christentum, indem sie (ganz im Sinne der Pascalschen Wette) aufzeigen, was für die Einzelnen an Lebensqualität oder ewigem Heil herausspringt, wenn sie sich denn für Christus entscheiden. Das mag bis zu einem gewissen Punkt berechtigt und ansprechend sein.
Was aber, wenn die Heutigen etwas völlig anderes wollen als es die christliche Botschaft bieten kann?

Montag, 31. März 2014

Mit Paulus in der Imperativschneiderei

In was könnte man Fastenzeit-Gedanken besser kleiden als in die Imperative des Völkerapostels Paulus an die Gemeinde in Thessaloniki? Am Ende des ersten erhaltenen Briefes gibt er alles, damit in modischen Trendfarben die wichtigsten Dinge noch eingenäht werden.

Dienstag, 7. Januar 2014

Restspiritualität

1
Reste – nicht mehr voll Taugliches, vom Ganzen übrig gebliebene Bruchstücke, nur gerade so noch verwendbare Teile, nicht verkäufliche Posten aus dem hintersten Teil des Lagers, hinausgeworfene Fetzen, Randständiges, Bodensatz, Müll.
Reste – armselig, verbraucht, ungewollt, liegengeblieben, ausgebrannt, problematisch, uninteressant.

Mittwoch, 13. November 2013

Elastisches Material

Ein Thema, das mich immer mal wieder beschäftigt: individuelle Biographien in politisch-gesellschaftlichen Umbrüchen. Diesbezüglich passte meine gestrige Abendveranstaltung genau – ich war bei einem Vortrag über eines der heikelsten Kapitel der jüngeren Kirchengeschichte: die ideologisch-politische Verstrickung der Christen und Theologen in der Zeit des Nationalsozialismus. Konkret ging es im Erinnerungs- und Dokumentationszentrum "Topographie des Terrors" um den evangelischen Neutestamentler Walter Grundmann und das "Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben".

Montag, 23. September 2013

Gekonnter scheitern

In allem Streben und Mühen erfahren wir uns über uns selbst hinaus ausgestreckt – und zugleich zurückgeworfen auf die eigenen Grenzen. Wir transzendieren uns selbst in unserem Tun – und bleiben doch bei allem auch in uns gefangen. Wir wollen das Gute tun, aber wir stoßen auf die eigene Unzulänglichkeit, ganz so, wie es Paulus im Römerbrief formuliert: „das Wollen ist bei mir vorhanden, aber ich vermag das Gute nicht zu verwirklichen.“ (Röm 7,18)

Montag, 26. August 2013

Liebe wiedergeben

Der Mensch ist von Beginn an auf Andere bezogen, er ist - ein Sozialwesen. Eine unabdingbare Voraussetzung, um sich als solches zu verwirklichen, ist Kommunikation. 
Zwischenmenschlicher Kontakt, Gespräch, Begegnung, Beziehung stellen darum die Elemente dar, die menschliches Miteinander prägen. Gelungene Kommunikation führt zu zwischenmenschlicher Gemeinschaft (Communio). Kommunikation verdichtet sich in ausgezeichneter Weise im Geben und Wieder-Geben. Dadurch, dass jemand eine Gabe gibt und ein anderer wieder gibt, konstituieren sich soziale Beziehungen.