Seit gut einem Jahr bin ich als
Gefängnisseelsorger in Berlin tätig und erkenne immer stärker das
staunenswert breite Spektrum religiöser Praxis im Gefängnis.
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Mittwoch, 29. November 2017
Dienstag, 21. November 2017
Füll Dein Herz mit Gutem! Eine Andacht am Buß- und Bettag
Ich gebe zu, dass es nicht ganz so
leicht eingängig ist: als katholischer Seelsorger feiere ich eine
Andacht zum evangelischen Buß- und Bettag. Aber andererseits: Warum
auch nicht? Im Berliner Justizvollzugskrankenhaus hat sich der
Mittwoch für meine kleinen Wortgottesdienste eingebürgert und wenn
der Termin nun einmal auf diesen Tag fällt, muss ich es ja nicht
ignorieren.
Nur darum also.
Aber auch bei der Suche nach einem
passenden Bibeltext bin ich ziemlich herausgefordert gewesen. Am Text
aus dem Matthäusevangelium, den ich meinen Gedanken dann zugrunde
gelegt habe, habe ich mir die Zähne ziemlich ausgebissen für mein
Publikum.
Nichtsdestotrotz: Drei Gedanken zur
vorgeschlagenen Perikope aus Mt 12,33-37 (in der revidierten
Einheitsübersetzung).
Samstag, 18. November 2017
Seminar, Orden, Familie - Wo meine Talente schlummern
Wenn ich auf meine inneren und äußeren
Lebensverläufe schaue, dann mache ich bezüglich der in den
verschiedenen Phasen geweckten oder vergrabenen Talente und Stärken
interessante Entdeckungen (vgl. das Sonntagsevangelium in Mt 25,14-30).
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Montag, 13. November 2017
"Für mich ist Jesus Christus alles." Pedro Arrupe zum Geburtstag
Am 14.11.1907 wurde Pedro Arrupe,
späterer Generaloberer der Gesellschaft Jesu, in Bilbao geboren.
Wäre er nicht am 05.02.1991 gestorben, würde er heute seinen 110.
Geburtstag feiern.
Pedro Arrupe war sicher eine der
wichtigsten kirchlichen Personen des 20. Jahrhunderts.
- Er überlebte 1945 den Atombombenabwurf in Hiroshima und kümmerte sich in der Folgezeit um die Leidenden – eine Zeit, die ihn besonders geistlich sehr prägte. Seine leitende Tätigkeit in Japan machte ihn zu einem besonderen Vermittler zwischen Ost und West. - "Unser Haus war eines der wenigen, die stehenblieben, auch wenn es stark beschädigt war. .... [Es] wurde zu einem Spital. Wir quartierten etwa 200 Verwundete ein, um ihnen zu helfen und sie zu pflegen.
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Freitag, 10. November 2017
Halb bemäntelt – halb erfroren. Ein Erlebnis und ein Zitat zum Martinsfest
Die Martinslegende kreist um die
Mildtätigkeit des römischen Soldaten, der später unfreiwillig zum
Bischof und schließlich zu einem der bekanntesten Heiligen der
Christenheit wird. Diese Legende hat viele Anknüpfungspunkte.
Mir sind in den letzten Tagen zwei
untergekommen.
Samstag, 4. November 2017
Alle gleich vor Gott? Kritisches von Jesus und Luther
"Ihr ... sollt euch nicht Rabbi
nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid
Brüder." (Mt 23,8)
So bringt Jesus auf dem Höhepunkt
seiner Klerikerschelte im Evangelium des heutigen Sonntags (Mt
23,1-12) sein Anliegen auf den Punkt: Alle seine Jünger sind gleich.
Denn sie sind alle Brüder. Keiner ist einem anderen vor- oder
übergeordnet. Nur der Vater im Himmel steht als der eigentliche
"Heilige Vater" über allen (vgl. v9), ebenso wie Jesus
menschlicher Ausleger dieses Vaters und deshalb der einzige
Lehrmeister der Seinen ist.
Alles dagegen, was eine weitergehende
Vorrangstellung aus religiösen Gründen beansprucht, ist reine
Überheblichkeit. Wo menschliche Satzungen die grundlegende
Gleichheit aller vor Gott aushebelt, ist dies nicht im Sinne Jesu.
Auch wenn sich seine Worte auf die jüdischen Autoritäten seiner
Zeit beziehen, sind sie in der Komposition des Matthäus doch klar
ausgerichtet auf die christliche Gemeinde Praxis.
Die revolutionäre Sprengkraft dieses
Evangelienabschnitts ist in den Jahrhunderten, die die Kirche
besteht, nur sehr eingeschränkt verwirklicht worden.
Montag, 9. Oktober 2017
Gutgenährt und eingemauert. Ein Absatz aus "Americanah" und die Flüchtlingsfrage
Nun, da die Flüchtlingspolitik der
Unionsparteien wieder zu einem deutschen Politikum wird und damit
eine wichtige Komponente in den kommenden Sondierungsgesprächen
darstellt, nun, da von "atmenden Deckeln" und "Asylzentren"
die Rede ist und die neuerliche Unterscheidung zwischen so genannten
"Wirtschaftsflüchtlingen" und Asylberechtigten über Wohl
und Wehe einer kommenden Regierungskoalition mitentscheidet, in
ebendiesem Moment lese ich den wunderbaren Roman "Americanah"
von Chimamanda Ngozi Adichie1
und möchte an dieser Stelle einen kurzen literarischen Einwurf zur
obenstehenden politischen Frage vorstellen.
Sonntag, 24. September 2017
Der Souverän teilt aus. Wahl im Weinberg
Ich übe mich weiter in schiefen
Bildern...
Denn: Eigentlich könnte die Wahl so
sein wie das Sonntagsevangelium (Mt 20,1-16).
Da sucht sich ein Herr im Laufe des
Tages Arbeiter für seinen Weinberg. Sie arbeiten nach Absprache bei
ihm, also unterschiedlich lang, je nachdem, wann er sie ansprach und
sie beginnen konnten. Am Ende bekommen sie ihren Lohn – jeder einen
Denar, so viel, wie man für den einen Tag zum Leben braucht.
Donnerstag, 21. September 2017
Zwischen Resignation und Hybris. Zwei Reflexionen vor der Bundestagswahl.
Da meine Kinder nun einmal unumgänglich
zu meinem Nahumfeld gehören, fallen mir anhand ihrer
Verhaltensweisen, Möglichkeiten und Grenzen auch eine Reihe von
Dingen auf, die sich in meine Assoziationsketten vor der
Bundestagswahl 2017 einfügen.
Die Kleine ist noch keine drei Monate
alt und wahltypologisch steht sie für mich auf dem Posten der
Resignation.
Langsam nimmt das Baby immer mehr wahr,
was um sie herum geschieht; von Tag zu Tag beobachtet sie genauer.
Der über ihr sich bewegenden Hand folgt sie mit den Augen oder gar
dem Kopf, die Wärmelampe lächelt sie an, auf elterntypische
Kosegeräusche reagiert sie mal mit Lachen, mal gar nicht.
Und dann ist da ein über ihr
baumelndes Spielzeug, von mir angestoßen und wegen seiner Bewegung
von ihr angestaunt. Aber die Möglichkeit, es selbst auch zu berühren
und in Bewegung zu bringen, scheint sie nicht zu haben. Oder doch?
Sonntag, 17. September 2017
Erbarmen. Im Sandkasten, bei der Bundestagswahl und im Sonntagsevangelium
Mit diesen (hier leicht abgewandelten) Worten war ich heute morgen im rbb zu hören:
Wenn ich mit meiner kleinen Tochter auf
den Spielplätzen in unserem Viertel unterwegs bin, fällt mir
regelmäßig dieser eine Satz aus der Bibel ein: „Hättest nicht
auch du Erbarmen haben müssen?“
Eines der anderen Kinder hat meiner
Tochter etwas von seinem Sandspielzeug abgegeben. Anstatt nun
friedlich miteinander zu spielen, greift meine (sonst natürlich
außerordentlich gut erzogene) Tochter im nächsten Augenblick alle
ihre Sachen, um nur ja nichts von ihnen abgeben zu müssen.
Zwar kann sie selbst auch nicht mehr
spielen, wenn sie alle Schaufeln und Eimer vor den Bauch presst, aber
die Verteidigung ihres Besitzstandes ist ihr in diesem Moment viel
wichtiger.
Samstag, 16. September 2017
Abel, steh auf! Ein Plädoyer für das Leben
Man muss nicht mit allen Ausformungen
christlicher Lebensschutzinitativen übereinstimmen, um sich für
ungewollte Menschenleben einzusetzen. Schon ganz und gar unpassend
finde ich die unanständigen Aufrufe und Aktionen mancher linker
Gruppen, die sich dem Wunsch nach dem Schutz menschlichen Lebens
entgegenstellen.
Während sich also in diesen Stunden wieder
viele Demonstranten und Gegendemonstranten in Berlin einfinden, um
beim "Marsch für das Leben"
vornehmlich für oder gegen Abtreibung (aber auch zu anderen
Lebensschutzthemen) zu demonstrieren, finde ich im trauten Kreis der
Familie eines meiner Lieblingsgedichte, das zu diesem Marsch passt.
Verlust des Menschen. Müllrose, 2017. |
Es ist geschrieben von der
Namensgeberin dieses Blogs, Hilde Domin, und handelt von der
tragischen Unumkehrbarkeit des ersten gewaltsamen Todes, des Todes
von Abel durch die Hand seines Bruders Kain. Und es handelt von der
Hoffnung auf einen Neuanfang, vom Aufstehen gegen den Tod.
Montag, 4. September 2017
Bebender Boden voller Splitter. Die Flüchtlingsfrage in der Literatur
"Erinnerungen sind keine
Abschnitte in Handbüchern, es sind aber auch nicht nur
Einflüsterungen. Viel eher sind es Splitter, auf die man barfuß im
Dunkeln tritt, weil man vergessen hat, dass etwas zu Bruch gegangen
ist".1
So muss es vielen der Geflüchteten
gehen, die über das Mittelmeer oder die Türkei nach Europa und
Deutschland zu gelangen versuchen. Ihr früheres Leben ist zu Bruch gegangen und alles, was bleibt sind die Splitter, die immer noch Verletzungen verursachen. Als vor zwei Jahren die
Flüchtlingsfrage zwischen Ungarn und Deutschland und letztlich in
ganz Europa noch einmal völlig neu sortiert wurde, ahnte wohl
niemand, in welche Richtung sich die Dinge entwickeln würden. Wir
wissen es ja immer noch nicht, sind nur einen Wegabschnitt weiter.
Aber die Erinnerung an diese Tage und
Wochen ist auch für manche Europäer wie ein Splitter, der im Fuß sitzt
und schmerzt. Was da zu Buch ging, war die immer noch stillschweigend
vorausgesetzte Übereinstimmung in Sachen europäischer
Menschlichkeit. War die Illusion mancher Deutscher, sich abschotten
zu können von den Zeitläuften der Welt. War die Hoffnung, mit all
dem, was an den Rändern Europas passierte, nichts zu tun haben zu
müssen.
Samstag, 2. September 2017
Mein Leben als Verfolgter. Ein Gedicht von Andreas Knapp deutet das Evangelium
Über Selbstverleugnung als
Voraussetzung der Nachfolge wurde und wird viel Gegensätzliches,
viel Gutes und auch viel Quatsch geschrieben. Jesus kündigt im
Sonntagsevangelium (Mt 16,21-27) zunächst seinen Passionsweg an und
weist den Einspruch des Petrus, dass Gott so etwas doch sicher nun
wirklich nicht wolle, radikal ab.
"Darauf sagte Jesus zu seinen
Jüngern: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst,
nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." (v24)
Im Zusammenhang der vorhergehenden
Leidensankündigung ist diese Aussage wohl so zu verstehen, dass
jene, die ihm aufrichtig folgen wollen, das Leiden des Herrn in ihrem
Lebensweg freiwillig mitgehen sollen.
Dienstag, 8. August 2017
Abgenutzt und heilig – Edith Stein über Gottes- und Menschenliebe
Die anspruchsvollste und zugleich
platteste christliche Wahrheit, Edith Stein hat sie in knappen Worten
auf den Punkt gebracht.
Das Andere reicht hinein in unser Lebensbild. Kanal am Lohmühlenplatz, Treptow, Berlin, 2016. |
Montag, 31. Juli 2017
"Niemanden unzufrieden zurücklassen" – Die Umgangsregeln des Heiligen Ignatius
Das Konzil von Trient (1545-1563): Man
muss es sich wohl ein bisschen so vorstellen wie die Verhandlungen,
die 2015 zum Klimaschutz-Abkommen von Paris geführt haben – eine
große Versammlung von Delegierten und Spezialisten von überall her,
die versuchen, Vereinbarungen zu finden, um möglichst einig und
effektiv auf die größten aktuellen Herausforderungen zu reagieren.
Ignatius von Loyola konnte einige
Mitbrüder aus seinem gerade entstandenen Orden als Theologen auf die
Kirchenversammlung entsenden, die sich den aktuellen theologischen
und kirchenpolitischen Herausforderungen Luthers und der Reformation
stellte.
Eine qualitätvolle Ausbildung auf der
Höhe der damaligen Theologie hatten die Jesuiten in Alcalá und an
der Pariser Sorbonne erhalten. Das machte sie theologisch geeignet –
doch wie sollten sie ihre guten Fachkenntnisse auch wirksam ins Spiel
bringen?
Donnerstag, 29. Juni 2017
Alles für alle!? Theologische Gedanken über die gleichgeschlechtliche Ehe
Mit diesem Thema kann man sich nur
Feinde machen.
Wer versucht, sich mit der Frage der
vollen rechtlichen Gleichstellung von Ehen zwischen Partnern gleichen
Geschlechts nicht einseitig auseinanderzusetzen, sondern die
unterschiedlichen Positionen wahrnehmen und differenziert bewerten
will, setzt sich wahlweise dem Vorwurf des Glaubensverrats
(hierzulande zumeist von konservativ-katholischer Seite) oder der
homophoben Intoleranz (von den meisten anderen Seiten) aus.
Die nette Form der Verachtung zeigt
sich in der Titulierung dieses Versuchs als Meinungsschwäche.
Ich oute mich also und sage gleich zu
Beginn, dass ich mir in dieser Sache einigermaßen unklar bin.
Einerseits kann ich das Bedürfnis nach
dieser Gleichstellung voll und ganz nachvollziehen und halte die Ehe
für Homosexuelle auch theologisch problemlos für begründbar.
Andererseits habe ich ein großes
Unbehagen bei der Frage der Begrifflichkeit und dem, was unter dem
Begriff Ehe dann noch verstanden werden kann.
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Montag, 19. Juni 2017
Barmherzig wie ein Samariter? Vier Haltungen in Jesu Gleichnis.
"Wer ist mein Nächster?" (Lk 10,29) –
So lautet die Frage, auf die Jesus im Lukasevangelium mit einer der
bekanntesten biblischen Geschichten, nämlich dem Beispiel vom
barmherzigen Samariter, antwortet.
Da wird ein Reisender von Räubern
zusammengeschlagen und blutig liegengelassen. Als fromme Männer
vorbeikommen und ihn sehen, lassen sie ihn liegen. Nur ein Ausländer
hilft dem Verletzten, eben der namengebende Samariter. So weit, so
bekannt.
Mittwoch, 14. Juni 2017
Zeichen und Werkzeug – Fronleichnam und die Herausforderung der Ökumene
Die ökumenisch bedeutendste Aussage
über die Eucharistie ist eine, die leider jeglicher Popularität
entbehrt.
Denn es handelt sich um eine etwas
sperrige und technisch klingende Doppelaussage – dass die
Eucharistie "Zeichen und Werkzeug" kirchlicher
Einheit sei.1
Einheit ist in der eucharistischen
Feier darum zentral, weil sich durch das Zusammenkommen der Vielen
zum einen Mahl zugleich die Einheit der Kirche verwirklicht. Sie
teilen den einen (eucharistischen) Leib Christi und werden darum
selbst der (kirchliche) Leib Christi.
Paulus schreibt in der zweiten Lesung des heutigen Festes: "Ein
Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil
an dem einen Brot." (1Kor 10,17)
Die Crux ist nun, dass die Christenheit
bekanntlich nicht eine einzige Kirche ist, sondern aus vielen
verschiedenen Kirchen besteht.
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Mittwoch, 31. Mai 2017
Eine aber erinnert sich – Vom Geisteswehen in "Saint Mazie"
Vor Pfingsten ruft die Kirche nach dem
Heiligen Geist. Der aber weht bekanntlich nicht nur in den Mauern der
Kirche und zeigt sich bevorzugt dort, wo Menschen einander zugewandt
sind und sich besonders gegenüber den Bedürftigen öffnen.
Daran musste ich denken, als ich vor
kurzem den neuen Roman von Jamie Attenberg, "Saint Mazie",
las. Attenberg greift die Lebensgeschichte der New Yorkerin Mazie
Phillips-Gordon auf und erzählt, aus verschiedenen Sichtweisen wie
eine Reportage zusammengesetzt, deren Leben vor allem in den 1920er
Jahren. Hauptsächliche Erzählperspektive ist das fiktive Tagebuch,
aber es kommt neben sich erinnernden Bekannten auch die historische
echte Mazie in nachgelassenen autobiographischen Fragmenten zu Wort.
Auf diese Weise entspannt sich nach und
nach ein Leben, dass in seinen Suchbewegungen und dem Einsatz für
die obdachlosen Opfer der Wirtschaftskrise, aber auch in den
spirituellen Andockversuchen bisweilen an Simone Weil oder Dorothy
Day erinnert.
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Freitag, 19. Mai 2017
Sehnsucht und Individualität – Thomas Frings' Gedanken zu Entscheidungsgemeinden
Seinen Krisendiagosen
schickt der ehemalige Münsteraner Pfarrer einige Ideen hinterher,
die ich einigermaßen einleuchtend finde.
Darum seien sie hier
präsentiert, wenngleich die Phänomene einer kirchlichen Krise in
der Diaspora Ostdeutschlands ein ganz anderes Gesicht haben als in
der (noch) volkskirchlichen Situation des Rhein- und Münsterlandes.
Undifferenzierte Forderungen an die Kirche, Familienfeste mit
religiösem Unterfutter zu versorgen und die zugleich eingegangenen
Verpflichtungen zu ignorieren, stellen m.E. nicht den Regelfall dar.
Doch die abnehmende Zahl der aktiven
Christen und der Mitglieder einer Kirche lassen natürlich auch in
unserem Umfeld die Frage aufkommen, was religiös Suchenden denn
seitens der Kirche anzubieten wäre.
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