1 "Komm Du
Heiland aller Welt" vs. "Komm herab, o Heilger Geist"
Klar sind da Ähnlichkeiten: In
adventlicher Vorfreude bitten Christen singend um das Kommen des
Heilands und im nachösterlichen Rufen um den Beistand des Geistes.
Um etwas weihnachtliches Denken in den
Alltag hinüber zu retten scheint mir der Angelus, das
Zwölf-Uhr-Gebet mancher Christen, eine gute Weise zu sein, um Gottes
In-die-Welt-Kommen auch im eigenen Leben konkret werden zu lassen.
„Ich glaube, aus all
dem heraus werden wir wache und gesegnete Stunden beim Kinde haben.
Diese Widerlegung all unserer Anmaßung, diese Pensionierung all
unserer Wichtigkeit. Die Ohnmacht auf dem Seil ist eine Erziehung zum
Verständnis des Kindes.“1
In jeder Eucharistiefeier steht vor dem
Empfang der eucharistischen Gaben die Formel: "Herr ich bin
nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein
Wort, so wird meine Seele gesund."
Das ist einerseits ein liturgischer
Text, der zum gewohnten Ablauf gehört. Zum anderen ist der Inhalt so
persönlich, dass ich ihn sehr achtsam spreche – besonders mit
Blick auf Weihnachten.
Unsere Erkenntnisse: fragmentarisch und
konstruiert; unsere Traditionen: belastend und weitgehend abgestreift; unsere
Normen: unverbindlich oder durch eigene ersetzt.